2020.08.07. Bistum Trier - LEGO-Rampe Bunt und barrierefrei
Projekt: Barrierefreieres Leben (ZWSaar e.V.)
4. Rollstuhlrampen aus Klemmbausteinen(ZWSaar)
2020.08.07. Bistum Trier - Bunt und barrierefrei
Mit Legosteinen aufmerksam machen auf behindertengerechte Wege und Zugänge Saarbrücken – Viele Gastrotische, Marktstände, bummelnde Menschen, Straßenmusiker, der große Brunnen:
Auf den ersten Blick ein normaler Mittwochvormittag am St. Johanner Markt in Saarbrücken.
Doch an diesem Morgen sind zusätzlich noch viele kleine bunte Steine auf dem Marktplatz.
Die Zukunftswerkstatt Saar baut vor dem “welt:raum”, einem Treffpunkt der katholischen Kirche, Rollstuhlrampen aus Legosteinen. Damit will der Verein das Saarland barrierefreier machen. Initiator der Idee war Stefan Schulz, Projektleiter der Aktion. Nach dem Vorbild der “Lego-Oma” Rita Ebel aus Hanau soll das Projekt “Rollstuhlrampen aus Klemmbausteinen” mit den farbenfrohen Rampen auf die Bedürfnisse von Menschen mit Rollstühlen, Kinderwagen und Rollatoren aufmerksam machen und gleichzeitig Teil der Problemlösung sein.
Von Anfang an war geplant, dass die erste saarländische Rampe an den “welt:raum” kommt: “Wenn wir das hier machen können, wäre das ideal”, dachte Schulz damals und freut sich, dass die Idee jetzt Gestalt annimmt. Der “welt:raum” ist ein Ort der katholischen Kirche, zentral am Markt gelegen. Hier können sich Menschen mit unterschiedlichen Interessen vernetzen und austauschen.
Katrin Altmaier, die als Pastoralreferentin mit im Team ist, musste nicht überlegen, als Stefan Schulz auf sie zukam: Seit kurzem ist der “welt:raum” eine von mehreren saarländischen Sammelstellen, wo Legosteine als Spende für die Zukunftswerkstatt Saar abgegeben werden können. Wenn es nach Schulz geht, werden hier auch regelmäßige Treffen stattfinden, um weiter an den Rampen zu bauen und sich auszutauschen: “Nur ein paar Steine zusammensetzen – so einfach ist das nicht.”
Zum Glück gibt es die Baupläne der Hanauer „Lego-Oma“ und mit ein bisschen Übung und Kleber gelingt der Zusammenbau der einzelnen Steine zur Rampe. Familie Schröder, die im “welt:raum” ehrenamtlich mitarbeitet, hat auch fleißig gesammelt: “Wir waren auf einmal eine Außensammelstelle. Familie und Freunde haben die Legosteine bei uns abgegeben.” Insgesamt braucht man 16 Kilogramm Steine, um eine Rampe zu bauen.
Neben dem “welt:raum” unterstützt auch das “SteineWerk” in Dillingen die Zukunftswerkstatt. Dort gibt es Klemmbausteine verschiedener Hersteller zu kaufen. 15 Kilogramm hat das “SteineWerk” selbst gespendet. Stefan Schulz braucht aber noch einige mehr: “Ich habe nicht erwartet, dass da so viele Anfragen von Geschäften kommen, die eine Rampe wollen. Jetzt ist die Frage, ob wir genug Steine zusammenbekommen.”
Wer Steine abgeben möchte, kann dies an folgenden Stellen tun:
welt:raum Saarbrücken, St. Johanner Markt
Cargo Velo Saarbrücken, Rotenbergstr. 33
Stadtbibliothek Merzig, Hochwaldstr, 47
Rathaus Merzig, Brauerstr. 7
SteineWerk Dillingen, Stummstr. 47
Freunde historischer Fahrzeuge und Technik Saarlouis, Am Alten Eisenwerk 23a
Künstleratelier Sam Birster Blieskastel, Raintal 42
Zukunftswerkstatt Saar e.V.: "Warum bauen wir eigentlich LEGO-Rollstuhlrampen?"
Selbstgebaute Rampen aus Holz und Metall oder gekaufte mobile Rampen sind doch viel billiger...
Unser Projekt "Rollstuhlrampen aus Klemmbausteinen (ZWSaar)"ist ein nachhaltiges Sozialprojekt, bei dem praktisch und spielerisch mit gespendeten, wiederverwerteten, gebrauchten, im Keller oder Speicher vergessenen und nicht mehr benötigten LEGO-Steinen zusammen mit Kindern, Jugendlichen, Senioren, Vereinen, Schulen, Initiativen und Einrichtungen beim gemeinsamen Bauen der Rampen das Thema Inklusion und Barrierefreiheit angegangen und vermittelt bzw. vertieft wird.
Selbstgezimmerte oder zusammengeschraubte Rampen aus Holz bzw. Metall bekommt man im öffentlichen Raum nicht einfach so genehmigt. Gekaufte mobile Rampen, die wir übrigens auch anbieten, haben nicht diesen starken Sensibilisierungseffekt wie diese bunten Rampen aus LEGOs und Klemmbausteinen, die auf diese dadurch notwendige und gemeinsam geschaffene Barrierefreiheit für Kinderwägen, Rollatoren und Rollstühle aufmerksam machen.
Dazu kommt eine gute Bewerbung des innerstädtischen Einzelhandels, der dadurch auch wieder mehr belebt wird. "Unsere LEGO-Rampen sind nicht als Ersatz für den fehlenden Umbau zur Barrierefreiheit zu verstehen sondern zeigen auf, daß hier ein Umbau unbedingt notwendig ist!"
Winfried Hoffmann Zukunftswerkstatt Saar e.V.
Projekt: "Barrierefreieres Leben (ZWSaar)" Gesamt-Übersicht und Inhaltsverzeichnis: