2020.07.26. Steinewerk - LEGO-Rampen-Workshop in Dillingen-Saar
Projekt: Barrierefreieres Leben (ZWSaar e.V.)
4. Rollstuhlrampen aus Klemmbausteinen(ZWSaar)
2020.07.26. LEGO-Rampen-Workshop in Dillingen-Saar Auf Anhieb ein voller Erfolg. Projekt: "Rollstuhlrampen aus Klemmbaustein (ZWSaar)"
Das Projekt "Rollstuhlrampen aus Klemmbausteinen - Saarland" der Zukunftswerkstatt Saar e.V. wurde gestern offiziell in der Stadt Dillingen Saar der Presse und Öffentlichkeit vorgestellt und ist nun auch im Landkreis Saarlouis sowie in der Stadt Saarlouis etabliert.
Winfried Hoffmann (ZWSaar)
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Beitrag:
Dillingen/ Saarbrücken (rup)
„Großes entsteht im Kleinen“ - im Saarland ohnehin. Und wie man geradezu spielerisch aus kleinen Spielbausteinen, genau genommen heißen sie Klemmbausteine, vielen nur unter dem Namen Lego bekannt, aber das ist eine Markenbezeichnung, hochbelastbare Rollstuhlrampen bauen kann, demonstrierte am Samstagmittag höchst eindrucksvoll die Zukunftswerkstatt Dillingen.
Mit von der Partie war der Initiator dieser Aktion im Saarland Stefan Schulz (62) aus Saarbrücken, ein echter „Tausendsassa“, der in seinem Leben unter anderem in den USA in vielerlei Berufsfeldern aktiv war und zudem praktische Erfahrungen aus der Krankenpflegehilfe mitbringt. Er war im Internet über diese Aktion von Rita Ebel aus Hanau „gestolpert“, vielerorts nur liebevoll die „Lego-Oma“ genannt und war direkt begeistert. Da in diesem Fall „klauen“ ausnahmsweise erlaubt, ja sogar erwünscht war, beschloss der Saarbrücker, diese Idee auch hinaus ins Saarland zu tragen.
Mit Winfried Hoffmann und „seiner“ Zukunftswerkstatt in Dillingen, selbst Rollstuhlfahrer, zudem Projektleiter „Barrierefreieres Leben (ZWSaar) und in früheren Jahren auch als Behindertenbeauftragter in Dillingen aktiv, hatte er schnell den passenden Mitstreiter gefunden.
Gesagt-getan: Am Samstagmittag fand dann in der Fußgängerzone „Stummstrasse Dillingen“, quasi als Startschuß der Aktion im Saarland ein entsprechender Demonstrations-Workshop statt - auf Anhieb ein voller Erfolg, statt. Viele Passanten blieben stehen, und ein Teil machte sogar spontan mit. Groß und klein ließen sich davon inspirieren, ja geradezu sogar mitreißen, wie man aus kleinen Klemmbausteinen wirkungsvolle und belastbare Rampen für Rollstühle, Rollatoren und Kinderwagen basteln kann. Und da das dazu passende Fachgeschäft „Steinewerk Dillingen“ spontan zehn Kilo Klemmsteine spendierte, hatte man zudem nicht nur den optimalen Partner, sondern auch den idealen Standort unmittelbar am Dillinger Stammplatz gefunden.
„In Zukunft wird es auch im Saarland die bunten Lego-Rampen geben die Menschen im Rollstuhl, mit Rollator oder einen Kinderwagen helfen, Barrieren zu überwinden“, betont Nadja Spath, die Projektleiterin in Dillingen/Saar.
„Allerdings werden dazu die passenden Klemmbausteine benötigt – und zwar recht viele,“ ergänzt Initiator Stefan Schulz, Projektleiter in Saarbrücken. Und das ist nach seinen Worten das Hauptproblem. Und deshalb rufen Nadja Spath und Stefan Schulz sowie Winfried Hoffmann, erster Vorsitzender der Zukunftswerkstatt Dillingen und seine Stellvertreterin Christine Wagner alle Bürger zu Steine-Spenden auf, denn vielerorts lagern diese vergessen im Keller oder auf dem Speicher. Ihre Unterstützung haben zudem der Saarlouiser Kreisbeigeordnete Dietmar Bonner, Christine Ney von der Leitstelle Älterwerden und der Dillinger Beigeordnete Alexander Schmitt sowie das DRK (Burbach und Merzig) zugesagt. So erwägt der Landkreis eine entsprechende Sammelstelle für Klemmbausteine im Touristbüro am Großen Markt in Saarlouis einzurichten.
Eine weitere Info-Veranstaltung nebst dazugehörigem Workshop findet am Mittwoch, 5. August von 11 bis 17 Uhr vor dem „Welt:raum“ auf dem St. Johanner Markt in Saarbrücken statt.
Zukunftswerkstatt Saar e.V.: "Warum bauen wir eigentlich LEGO-Rollstuhlrampen?"
Selbstgebaute Rampen aus Holz und Metall oder gekaufte mobile Rampen sind doch viel billiger...
Unser Projekt "Rollstuhlrampen aus Klemmbausteinen (ZWSaar)"ist ein nachhaltiges Sozialprojekt, bei dem praktisch und spielerisch mit gespendeten, wiederverwerteten, gebrauchten, im Keller oder Speicher vergessenen und nicht mehr benötigten LEGO-Steinen zusammen mit Kindern, Jugendlichen, Senioren, Vereinen, Schulen, Initiativen und Einrichtungen beim gemeinsamen Bauen der Rampen das Thema Inklusion und Barrierefreiheit angegangen und vermittelt bzw. vertieft wird.
Selbstgezimmerte oder zusammengeschraubte Rampen aus Holz bzw. Metall bekommt man im öffentlichen Raum nicht einfach so genehmigt. Gekaufte mobile Rampen, die wir übrigens auch anbieten, haben nicht diesen starken Sensibilisierungseffekt wie diese bunten Rampen aus LEGOs und Klemmbausteinen, die auf diese dadurch notwendige und gemeinsam geschaffene Barrierefreiheit für Kinderwägen, Rollatoren und Rollstühle aufmerksam machen.
Dazu kommt eine gute Bewerbung des innerstädtischen Einzelhandels, der dadurch auch wieder mehr belebt wird. "Unsere LEGO-Rampen sind nicht als Ersatz für den fehlenden Umbau zur Barrierefreiheit zu verstehen sondern zeigen auf, daß hier ein Umbau unbedingt notwendig ist!"
Winfried Hoffmann Zukunftswerkstatt Saar e.V.
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