Der gemeinnützige Verein Zukunftswerkstatt Saar verdankt seine Existenz dem Bedürfnis und dem Impuls jüngerer und einzelner älterer SaarländerInnen nach herrschaftsfreien, naturverträglichen, nachhaltigen Arbeits- und Lebensformen. Er wurde 1982 in Saarbrücken gegründet und erarbeitete sich sein Leitbild als Quintessenz dreier Entwicklungsphasen (HISTORIE!) und Praxis-Erfahrungen.
Die Zukunftswerkstatt Saar ist dem Prinzip ‚Global denken – lokal handeln’ verpflichtet. Sie geht davon aus, dass die gegenwärtige gesellschaftspolitische Zeitphase vom längerfristigen Übergang des Industrie- zum ‚Solarzeitalter’ (im Sinne einer friedlichen, gerechten und nachhaltigen Welt) gekennzeichnet ist. Als Brückenbauer sind insbesondere die Kommunen gefragt und geeignet.
Hier klinkt sich die Zukunftswerkstatt Saar ein und bereitet ein Modellprojekt „Dillingens Brücke zum Solarzeitalter“ vor. Diese Initiative wertet die Zukunftswerkstatt Saar als lokalen Beitrag zur Energiewende. Bei ihrem selbst gewählten ökologischen Auftrag werden drei Akzente verstärkt gesetzt:
● Nicht nur die Wohlhabenden sondern auch die weniger begüterten BürgerInnen sollen am aktiven Prozess der lokalen Energiewende teilhaben können.
● Schlüsselkompetenzen zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung sollen gefördert werden, um alle BürgerInnen zu einem verantwortungsvollen Lebensstil in einer zukunftsfähigen Gemeinschaft zu befähigen.
● Die bereits bestehende Netzwerkarbeit (Energiewende Saar, Verbraucherzentrale Saarland, Aktion 3. Welt Saar, Projektpartnerschaft Dritte Welt, KEB und VHS Dillingen) wird verstärkt.
Das Arbeitsmosaik der Zukunftswerkstatt Saar rundet sich in ihrem Leitbild. Dieses entpuppt sich in der Wahrnehmung einer historischen Chance: die lokal begrenzte aber konsequente Mithilfe bei der Ablösung des Industriezeitalters durch das heraufkommende Solarzeitalter. Ein Zeitalter, das die Chance einer sanften, friedlichen, naturverträglichen, sozial gerechten – also humanen Zivilisation in sich birgt.
Die erste Phase in den 80iger Jahren war gekennzeichnet durch die Gründung und den netzwerkartig verknüpften Aufbau genossenschaftlich und selbstverwaltet organisierter Betriebe und Dienstleistungsprojekte mit Schwerpunkt in Saarbrücken. In Begleitung eines wissenschaftlichen ZW Teams, mit start-up Hilfen und genossenschaftlicher Selbsthilfe konnten folgende 6 Projekte aufgebaut werden: Fahrradladen Saarbrücken, Schreinerei Holzbock Saarbrücken, 3.-Welt-Laden Dillingen, Rund-Um-Service und Altenselbsthilfe in Saarbrücken und Dillingen.
In der zweiten Phase (1990 bis 2006; Rechts- und Arbeitssitz Dillingen) gewannen zunächst die sozial-ökologischen Engagements der Zukunftswerkstatt Saar in den saarländischen Kommunen an Gewicht. In zahlreichen örtlichen Veranstaltungen des Saarlandes thematisierte und propagierte der Verein die in der „Agenda 21“ des Rio-Umweltgipfels 1982 zusammen gefassten Forderungen nachhaltiger kommunaler Initiativen – weltweit.
Nach einer sechsjährigen Unterbrechung ihrer Engagements (2006 bis 2012) treten in der jetzigen dritten Phase (Rechtssitz wieder Saarbrücken, Arbeitssitz Dillingen) die Leitbild-Konturen der Zukunftswerkstatt Saar deutlicher hervor. Sie spiegeln sich in der dreigliedrigen Denk- und Handlungsperspektive wieder:
Sozial-ökologische und öko-kulturelle Initiativen fließen gleichrangig zusammen. Bereits in der zweiten Phase haben die kulturellen, künstlerischen und religiös orientierten Solaraktionen 1) den emotionalen Zugang der Bevölkerung zur Solarenergie erkennbar erleichtert und vertieft.
Die vielseitigen Solaraktionen weisen auf die ganzheitliche Arbeitsweise der Zukunftswerkstatt hin. Technische, energetische, ökologische, kulturelle und kommunale Aspekte der Solarenergie bleiben dabei wichtige, aber doch einzuordnende Elemente im gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang. Die saarländischen Solarfestivals der Zukunftswerkstatt Saar, die 2014 fortgesetzt werden sollen, sind Resonanzböden dieser Sicht- und Handlungsweise.
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der Zukunftswerkstatt Saar e.V.
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