II. ZW - Phasen und Wegbereiter
Über die Jahrzehnte durchlief die ZW drei Phasen. In ihrer
ersten, den 1980er Jahren, war die ZW ein Netzwerk genossenschaftlich und selbstverwaltet organisierter Betriebe und Dienstleistungsprojekte mit Schwerpunkt in Saarbrücken. In ihrer
zweiten Phase in den 90er Jahren bis etwa 2008 wurde die ZW in Dillingen/Saar rekonstruiert. Der Fokus war nun die Förderung der Solarenergie in allen Er-scheinungsformen. Die dritte, aktuelle Phase seit 2010 sieht sich der Zusammenführung der Zielperspektiven der ersten und zweiten Phase verpflichtet - Wirtschaftsdemokratie, urbanes und interkulturelles Gärtnern, Aktionen gegen die Klimakrise, Inklusion.
Wegbereiter.
Das in der Jugendszene angesehene
selbst-
verwaltete Dillinger Jugendzentrum, ein von der Stadt sich fast selbst überlassener 'rechtsfreier' Raum, kann als wichtiger Wegbereiter der ZW gesehen werden. In Erinnerung bleiben die vielen, Mitte der
70er Jahre selbstorganisierten Musikveranstaltungen mit einer schier unglaublichen Audiencekultur. Vor einem Auf- tritt war es unter den 150 langhaarigen, lasziv daherkommenden Jugendlichen im prall gefüllten JUZ mucksmäuschen still, wie vor einer Opernaufführung im saarländischen Staatstheater. Hier war etwas im Entstehen.
1976 dann organisieren vier Jugendgruppen, das JUZ Dillingen, die Dillinger Jusos, die evangelische Jugendgruppe Dillingen und das benachbarte Jugendforum Nalbach, das erste saarländische Folkfestival, Folkething genannt, in Dillingen. Ein Jahr lang, an jedem Wochenende, laufen die Vorbereitungssitzungen. Rudi erläutert, ganz soziologisch, den Jugendlichen das Konzept der Netzwerkplanung. Es legt fest, was wann zu organisieren ist. Das große Zelt, im Weißkreuzstadion in Eigenarbeit auf-